Bei "Behemoth - Im Labyrinth der Macht" handelt es sich um den zweiten Teil einer Steampunk-Triologie. Eine Rezension von mir zum ersten Band findet ihr HIER. Wer "Leviathan" noch nicht gelesen hat, der sollte dies unbedingt nachholen. Ich versuche hier, sowenig wie möglich zu spoilern, doch wird es leider unvermeidlich sein, Informationen aus dem ersten Band vorweg zu nehmen. Darum nochmal die Warnung: Wer den ersten Band nicht gelesen hat, dies aber noch tun möchte, der sollte lieber nicht weiter lesen!
Titel: Behemoth- Im Labyrinth der Macht
Autor: Scott Westerfeld
Illustrator: Keith Thompson
Genre: Steampunk / Jugendroman
Seiten: 507 Seiten
Verlag: cbj
Erschienen: 25. April 2011
Preis: € 17,99 (Amazon)
Zur Story: "Behemoth - Im Labyrinth der Macht" schließt dort an, wo "Leviathan" geendet hat: auf der Leviathan in Richtung Osmanisches Reich. Die geheime Mission von Dr. Barlow führt sie direkt nach Istanbul zum Sultan. Doch wie sollte es auch anders sein, ist die Reise dorthin alles andere als ein gemütlicher Flug. Zwei deutsche Kriegsschiffe, welche eine leichte Beute für die Leviathan sein sollten, wären fast der Untergang für den riesigen Wasserstoffatmer geworden. Um Haaresbreite entgeht die Besatzung einem Unglück und erreicht über Umwegen schließlich doch ihr Ziel. Doch dort Beginnt das Abenteuer erst.
Prinz Alek kann fliehen und taucht in das Straßengewirr der multikulutrellen Metropole ein. Dort findet er neue Verbündete und stellt sich erneut seinen Feinden. Denn die Stadt ist fest in Deutscher Hand...
Fazit: Vor weg muß ich kurz auf eine Kritik zu sprechen kommen, die ich vor kurzem zum ersten Band gelesen habe. Dort wird bemängelt, daß sich Scott Westerfeld zu stark auf das Drumherum konzentriert und der Einstieg ins eigentliche Abenteuer dadurch lange in den Hintergrund rückt. Das ist natürlich Geschmacksache. Ich persönlich fand eben die Beschreibung der Welt, die der Autor sowohl bei Leviathan als auch bei Behemoth aufbaut, an sich schon sehr interessant und unglaublich spannend. Deshalb glaube ich, daß die Romane vor allem für Steampunk- und alternative Realitäten-Freunde ihr volles Potential ausschöpfen. Die Geschichte um Alek und Deryn finde ich sehr schön geschrieben und auch interessant, doch die eigentliche Faszination, die die Bücher auf mich auswirken, kommt von der ganz eigenen Welt, die Scott Westerfeld dort ausbreitet.
Jetzt aber zum Roman selbst. Behemoth führt die Geschichte auf eine interessante Geschichte weiter und liest sich auch ziemlich flott. Schade fand ich, daß die gegnerische Seite etwas Gesichtslos daher kommt. Sowohl was die Mechanisten an sich angeht, als auch die Deutschen im Speziellen. Vor allem Letztere lernt man weder im Guten noch im Schlechten wirklich kennen. Man betrachtet sie die meiste Zeit von der Ferne oder sieht nur eine gesichtslose Masse. Hier hätte man schon noch etwas genauer darauf eingehen können. Auch fehlt mir etwas die Vorteile der Mechanisten oder Nachteile der Darwinisten. Derzeit werden bis auf einen einzigen kurzen Punkt die Tierschöpfungen als die stets Überlegeneren dargestellt und die mechanistischen Werke machen so betrachtet eigentlich keinen wirklichen Sinn. Auch hier würde ich mir noch einen etwas kritischeren Blick wünschen.
Aber diese Punkte machen die Freude beim Lesen nicht kaputt. Behemoth setzt die Geschichte des ersten Bandes würdig fort und am Ende ist man wirklich gespannt, wie es jetzt eigentlich weiter geht. Ganz zu schweigen bekommt Alek einen richtig knuffigen Begleiter, der hoffentlich noch lange dabei bleibt.
Am Ende gibt es auch wieder in zwei Seiten einen kurzen Überblick über die realen Vorbilder in der Geschichte und wie sie abgewandelt wurden. Zwar nur ein sehr grober Überblick, aber trotzdem wirklich interessant und ein schönes Gimmick.
Des weiteren wurde der Band wieder mit wunderschönen Illustrationen von Keith Thompson bebildert, die das Flair des Settings perfekt einzufangen wissen. Allein das Propagandaposter, das die erste Seite ziert, zieht einen in die Welt hinein.
Ich persönlich hoffe sehr stark, daß diese Welt auch weiterhin lebendig gehalten wird. Weitere Romane wären natürlich schön, aber auch ein Rollen- oder Computerspiel könnte ich mir sehr gut vorstellen. Von einer gut gemachten Verfilmung wage ich natürlich nicht zu Träumen, aber wer weiß, was die Zukunft bringt. Ich finde das Setting sehr interessant und würde mich freuen, wenn die Abenteuer darin noch nicht so schnell erschöpft sind.
Euer
Papa Rabe w^v^w
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