Mittwoch, 19. September 2012

Sonderberg & Co. und der malaiische Dolch (Folge 4) - Dennis Ehrhardt

Ein Hauch von Asien weht durch die Straßen von Düsseldorf des Jahres 1889. Der für die Folge namensgebende malaiische Dolch, ein Kris oder Keris, ist eine legendenumwobene Waffenart aus dem südostasiatischen Raum. Als Stoßwaffe, Hinrichtungswerkzeug, aber auch als spiritueller Gegenstand fand er Einzug in Sagen und Mythen und nun auch in ein Abenteuer von Dr. Sonderberg und Co.

Titel: Sonderberg & Co. und der malaiische Dolch (Folge 4)
Autor: Dennis Ehrhardt
Sprecher: Jan-Gregor Kremp, Regina Lemnitz, Andreas Mannkopff, Andreas Fröhlich, u.a.

Genre: Historischer Krimi
Laufzeit: 01 Std. 32 Min. (ungekürzt)

Verlag: Zaubermond Verlag
Erschienen: 2011


Zur Story: Im vierten Fall, den wir von der Detektei Sonderberg präsentiert bekommen, geht es um ein unschönes Thema und zwar das der Kinderbanden. War eine davon für den Tod des Bäckermeisters Prehl verantwortlich? Dieser wurde kurz vor seinem Tod von Kindern zur Zahlung von Schutzgeld erpresst und kurz danach fand ihn seine Frau erstochen vor. Schnell stolpert Dr. Sonderberg über einen seltsamen Herrn, der sich Käpt'n Coninx nennt und der wohl die zentrale Figur hinter der gesuchten Bande ist. Ein malaiischer Dolch fällt Sonderberg ins Auge, welchen der Käpt'n stets bei sich trägt und es stellt sich die Frage: "Wie viel Blut klebt an dessen Klinge..."

Sprecher: Wie schon erwähnt stehen dieses Mal auch Kinder im Rampenlicht oder besser gesagt hinterm Mikrofon. Ich bin immer begeistert, wenn Kinderrollen nicht so klingen, als würden eben Kinder etwas einlesen, sondern wenn ihre Charaktere wirklich zum Leben erwachen, denn zum guten Sprecher wird man nicht über Nacht. Und das haben die Sprecher im vierten Fall von Sonderberg und Co. wirklich geschafft. Aber das ist auch kein Wunder, denn die sind für ihr Alter auch schon, ich möchte fast sagen, alte Hasen im Sprecherbusiness.

Flemming Stein zum Beispiel hat schon bei Pipi Langstrumpf, Lego City, Teufelskicker und noch einigen mehr mitgesprochen und in den Sachen, in denen ich ihn schon hören durfte, konnte er mich immer überzeugen. Viel ist über ihn ansonsten nicht zu erfahren.

Anders schaut es da bei Maximilian Artajo aus. Das liegt wahrscheinlich daran, das man als Sohn einer bekannten Mutter nicht so leicht sein Leben für sich behalten kann. Iris Artajo ist eine Theater-Regisseurin und Synchronsprecherin. Und auch sein älterer Bruder Nicolás ist Schauspieler, Synchronsprecher und mittlerweile auch Synchronregisseur und Dialogbuchautor.

Maximilian stand schon mit 9 hinter dem Mikrofon und wurde für seine Rolle in "Der kleine Eisbär" mit dem "Deutschen Preis für Synchron" für eine herausragende Nachwuchsleistung ausgezeichnet.

Ein nettes Detail, wie ich finde, ist auch der Polizei-Chor, denn darin versteckt sich zum Beispiel der Autor dieses Hörspiels, Dennis Ehrhardt. Auch der Rest der Sänger ist mal mehr mal weniger oft in anderen Produktionen von Herrn Ehrhardt im Hintergrund zu hören, wie bei Dorian Hunter oder der Hörspiel Adaption von "Die Elfen".

Fazit: Die vierte Folge ist wieder vollgepackt mit kleinen schönen Randdetails, welche die Zeit in der die Geschichte spielt lebendig werden lassen. So zum Beispiel die Kinderbanden, welche einen wichtigen Teil der Geschichte bilden, aber auch das Fahrrad, welches seinen Siegeszug zu dieser Zeit antritt. Einzig manche davon wollen nicht ganz so zünden. Zum Beispiel die Diskussion um die Fingerabdrücke. Als jemand, der sich für diese Zeit interessiert ist es mir bekannt, daß die Fingerabdrücke als Identifikationsmittel erst einige Jahre später in die offizielle Polizeiarbeit aufgenommen wurden und selbst da noch misstrauisch beäugt wurden. Die Forschungen dazu waren aber schon in vollem Gange. Die Art und Weise wie dieses Thema in die Geschichte aufgenommen wurde war mir aber etwas zu platt. Vielleicht liegt es auch daran, daß ich mit der Figur des Inspektor Van den Beeck noch nicht ganz so glücklich bin.

Um gleich dabei zu bleiben. Was mich etwas an der Figur des Inspektors stört ist, daß er zwar in der Geschichte eine nicht unbedeutende Position einnimmt, dafür aber eigentlich gänzlich ungeeignet ist. Jedenfalls kommt er so rüber und das ist etwas, was ich schade finde. Da ist es für Doktor Sonderberg natürlich nicht schwierig aufzutrumpfen. Wäre der Inspektor etwas scharfsinniger und könnte auch mal beweisen, daß er etwas auf dem Kasten hat, würde dies für mich den Charakter auch runder machen und damit den letzten Wermutstropfen bei dieser Serie beseitigen.

Aber das ist natürlich Geschmackssache und man sieht das Motiv des etwas trotteligen Inspektors in vielen Kriminalgeschichten, was mich vermuten lässt, das dies wohl von vielen gerne so gesehen wird. Aber auch mit diesem Punkt im Blick gefällt mir die Serie weiterhin sehr gut und ich freue mich, daß bereits die nächste Folge angekündigt wurde, auch wenn ich noch bis März 2012 auf "Das psychomagnetische Experiment" warten muß.

Und natürlich will ich nicht unerwähnt lassen, daß auch hier wieder eine kleine Kurzgeschichte mit rein gepackt wurde, welche sich zeitlich kurz nach der Hauptfolge ereignet und Ereignisse aus dieser aufgreift. Wieder eine wirklich gelungene Folge, bei der Sonderberg Fans getrost wieder zugreifen können. Quereinsteiger können zwar auch mitten drin mit der Serie starten, da die Serie bisher aus einzelnen, abgeschlossenen Folgen besteht, um aber die Charaktere besser kennen zu lernen, empfehle ich schon, mit dem ersten Fall zu beginnen.

Euer

Papa Rabe w^v^w

Das Hörbuch gibt's auch bei Audible zum download:
Detektei Sonderberg & Co. und der malaiische Dolch (Folge 4)

Das Hörbuch gibt's auch bei Hoerdeutsch.de als CD:
Detektei Sonderberg & Co. und der malaiische Dolch (Folge 4)

Hörprobe und weitere Infos findet Ihr HIER auf der Audible-Seite!

Keine Kommentare: