Donnerstag, 27. September 2012

Fred im Land der Skythen – Eine ungewöhnliche Freundschaft – Birge Tetzner

Geschichtsunterricht zählt wohl zu den langweiligsten Fächern im gesamten Stundenplan. Nicht einmal die „Das wirst Du später mal brauchen“-Ausrede zieht hier. Dass Geschichte aber auch spannend und interessant sein kann, zeigen zum Glück immer wieder tolle Projekte, wie zum Beispiel die Fred-Hörspiel-Reihe von Ultramar Medien.

Titel: Fred im Land der Skythen – Eine ungewöhnliche Freundschaft
Autor: Birge Tetzner
Sprecher: Remo Schulze, Harry Kühn, Tino Blazejewksi, Christoph Bornmüller, Helen Graf
Genre: Kinderhörspiel
Laufzeit: 01 Std. 17 Min. (ungekürzt)

Verlag: Ultramar Medien
Erschienen: 2007

Zur Story: In der ersten Folge hockt Fred mitten im Nirgendwo oder genauer gesagt in der sibirischen Steppe und langweilt sich fürchterlich. Mittlerweile bereut er es, dass er sich von seinem Vater hatte überreden lassen ihn mit auf die archäologische Ausgrabung zu begleiten. Was war schon interessant daran irgendwelche alten Sachen auszubuddeln und dadurch etwas über ein lange ausgestorbenes Nomadenvolk herauszufinden? Über diese Tatsache mit seinem Vater in Streit geraten, stapft er nun wütend durch die Steppe und stößt auf zwei seltsame Gestalten, die seine Sicht auf das Vergangene bald grundlegend ändern sollten.

Denn mit Koláxais und Argímpasa trifft Fred auf zwei Mitglieder eben jenes Stammes, den die Ausgrabung seines Vaters zum Ziel hat: Den Skythen. Die beiden wurden bei einem Ausritt durch die Zeit geschleudert und erteilen Fred eine Geschichtsstunde der besonderen Art. Und nun zieht der Reiternomadenstamm auch Fred in seinen Bann und er entdeckt hautnah, wie faszinierend Geschichte sein kann.

Sprecher: Es braucht nicht immer die volle Starbesetzung für ein tolles Hörspiel und Fred im Land der Skythen ist ein gutes Beispiel dafür. Das heißt jetzt aber nicht, dass hier nur Laien eingesprochen hätten. Ganz im Gegenteil, aber im Hörspielbereich sind sie bisher bei weitem nicht so präsent wie die „Großen“.

Da hätten wir zum Beispiel Harry Kühn, dessen Name wahrscheinlich niemanden etwas sagen wird, dessen Stimme man aber bestimmt schon mal gehört hat. Vor allem in Dokus und TV-Magazinen ist er als Kommentator zu hören. Als Kind der 80er und 90er Trickfilmserien fand ich es auch toll, dass er in Chip & Chap den Polizisten Kirby gesprochen hat.

Remo Schulze, der Sprecher von Fred, ist Schauspieler und hatte mit der BR Serie „Endlich Samstag!“ bereits zu Beginn einen erfolgreichen Einstieg. Ähnliches gilt für Christoph Bornmüller, der ebenfalls Schauspieler ist.

Auch die Autorin des Hörspiels, Birge Tetzner, hat einen kleinen Gastauftritt.

Fazit: „Fred im Land der Skythen“ wurde 2007 für die Ausstellung \"Im Zeichen des Goldenen Greifen. Königsgräber der Skythen\" erstellt, doch da ich diese leider nicht gesehen habe, kann ich sagen: das Hörspiel funktioniert auch von dieser losgelöst als eigenständiges Werk.

Die Folge schafft es interessante Fakten in eine schöne Geschichte zu packen, ohne oberlehrerhaft oder trocken zu klingen. Sie verzichtet dankenswerterweise auf unnötige \"Action\" oder die für solche Zeitreise-Geschichten oft typische Situationskomik, wenn die Besucher aus der Vergangenheit mit den Sachen aus der Neuzeit konfrontiert werden. Letztere Situationen kommen zwar vor, aber wenn, dann nur um einen interessanten Punkt in der Geschichte der Skythen einzuleiten.

Zwar ist die Folge ab 7, ich sehe aber kein Problem darin, dass sie auch jüngere Kinder hören. Die Altersbeschränkung ist eher auf ein grundsätzliches Interesse an solchen Themen zurückzuführen. Nach oben hin sehe ich keine Grenzen, solange man sich für Geschichte interessiert. Man sollte nur immer bedenken, dass es sich hierbei eben um ein Hörspiel für Kinder handelt, weshalb nicht allzu tief in bestimmten Bereichen geforscht wird, sondern man einen allgemeinen Überblick über diese Reiternomaden erhält.

Zu Beginn war ich beim Sprecher von Fred etwas verwirrt, da ich diesen Charakter bei weitem jünger eingeschätzt hatte als er letztlich geklungen hatte. Auf dem Cover sah er für mich wie ein 12-Jähriger aus, im Hörspiel würde ich ihn eher 16 bis 18 schätzen. So herum fand ich es aber bei weitem besser.

Wie immer bin ich ein Fan von Booklets und auch wenn es „nur“ 2 Seiten hat, so will ich es doch nicht unerwähnt lassen. Auf diesen werden kurz interessante Fakten über die Skythen zusammengefasst. Ein wirklich interessanter Start und ich freue mich, dass 4 Jahre später zwei weitere Folgen erschienen sind.

Euer

Papa Rabe w^v^w

Das Hörbuch gibt's auch bei Hoerdeutsch.de als CD: Fred im Land der Skythen

Hörprobe und weitere Infos findet Ihr HIER auf der Hoerdeutsch.de-Seite!

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