Krimi Klassiker 3: Die blaue Hand - Edgar Wallace
Ein zweites Mal entführt Titania Medien uns ins schwarz/weiße London von Edgar Wallace. Nebelschwaden ziehen auf und von fern klingen die Glockenschläge des wohl bekannten Big Ben zu uns herüber. Es ist wieder an der Zeit für einen gepflegten Krimi.
Titel: Krimi Klassiker 3: Die blaue Hand
Autor: Edgar Wallace
Sprecher: David Nathan, Torsten Michaelis, Gisela Fritsch, Dagmar von Kurmin, u.a.
Genre: Krimi
Laufzeit: 01 Std. 14 Min. (gekürzt)
Verlag: Titania Medien
Erschienen: 2006
Zur Story: Der junge Anwaltsgehilfe Jim Steele hat sich in einen alten Fall verbissen und das zu Recht. Denn in wenigen Tagen sollte der unsympathische Mr. Groat und dessen Mutter ein Millionenerbe antreten. Grund dafür war das Testament von Miss Groats Bruder, der sein gesamtes Vermögen eigentlich seiner Tochter vermacht hatte. Sollte diese aber sterben, so ginge das Erbe nach 20 Jahren allein an seine Schwester über.
Vor fast 20 Jahren verstarben sowohl Mr. Denton als auch dessen Tochter und sowohl Jim Steele als auch dessen Arbeitgeber Septimus Salter, welcher der Testamentsvollstrecker des Verstorbenen ist, sind alles andere als Glücklich darüber, das Vermögen bald an die beiden Aasgeier zu übergeben. Doch der junge Gehilfe hat die Hoffnung nicht aufgegeben, daß die Tochter vielleicht doch noch am Leben sein könnte und geht jedem Hinweis nach.
Während dessen tritt Eunice Weldon ihre neue Stelle als Sekretärin bei den Groats an. Ein unsanfter Empfang durch die Hausdame ist noch das kleinere Übel des ersten Tages. Mitten in der Nacht erwacht sie und entdeckt einen Fremden in ihrem Zimmer der schnell reiß aus nimmt. Zurück bleibt eine Nachricht mit dem Abdruck einer blauen Hand und der Warnung: „Jemand, der Dich liebt, bittet Dich dringend, dieses Haus so schnell als möglich zu verlassen!“
Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. Und das bald nicht nur wegen dem bald fällig werdenden Millionenerbe...
Sprecher: Wer meine bisherigen Rezensionen zu Titania Medien kennt, der weiß jetzt schon was kommt. Die Sprecherriege ist auch bei „Die blaue Hand“ hervorragend besetzt. Einige davon habe ich bereits in anderen Produktionen gehört, andere sind für mich neu hinzu gekommen. Und alle zusammen erschaffen wieder eine wunderbare Kulisse. Und wie bei allen Hörspielen bedauere ich es auch hier, nicht auf alle Sprecher eingehen zu können.
Stellvertretend möchte ich dieses Mal den „bösen Buben“ dieser Geschichte ins Rampenlicht setzen: Torsten Michaelis, der den meisten als die deutsche Stimme von Wesley Snipes, Martin Lawrence, Sean Bean und noch einigen mehr bekannt sein dürfte.
Ich freue mich, daß er ein Stammsprecher in der Gruselkabinett-Reihe von Titania Medien ist. Denn seine markante Stimme und sein Können bereichern jede Geschichte. Und in „Die blaue Hand“ kann er seine ganze Bandbreite ausspielen. Allein das Gespräch mit seiner Mutter kurz nach der Hälfte des Hörspiels ist klasse. Dagmar von Kurmin und Torsten Michaelis geben ein tolles Gespann ab, wie sich ihre Rollen gegenseitig ausstechen wollen und von einem Extrem ins andere wanken.
Aber nicht nur bei Titania Medien ist Torsten Michaelis fleißig am einsprechen. Seine Palette geht von dokumentarischen Sachbüchern über Computerspiele wie Max Payne bis hin zu derberen Hörspielen wie Caine und nicht selten spricht er zurecht die Hauptrolle. Aber auch als, wie schon erwähnt, Synchronsprecher und in Film und Theater ist er aktiv und gefragt. Ich bin schon gespannt, wo ich ihm als nächstes über den Weg laufe.
Fazit: Das Hörspiel basiert auf dem Roman „The Blue Hand“ aus dem Jahr 1925, das in Deutschland als "Die blaue Hand" 1928 erschienen ist. Mit dem gleichnamigen Film aus dem Jahr 1967 haben beide aber kaum, ja ich möchte sagen gar nichts zu tun, außer dem Namen und das eine blaue Hand darin vorkommt, letztere aber haben jeweils unterschiedliche Formen und Zwecke.
Wie schon beim ersten Krimi Klassiker, so wurde auch hier wieder mehr dem Original entsprochen. Es ist also kein deutscher Edgar Wallace Film in Tonform und auch auf einen Klaus Kinski muß man aus nachvollziehbaren Gründen verzichten. Aber auch ohne diesen kann sich die dritte Folge wirklich sehen lassen. Die guten Hauptcharakter sind sehr sympathisch und der Bösewicht richtig schön fies, was nicht zu Letzt an den tollen Sprechern liegt. Musikalisch ist auch einiges geboten und zieht den Hörer sofort mit in die Handlung und in die passende Zeit.
Die Handlung ist eher einfach gestrickt und hält jetzt keine allzu großen Überraschungen bereit, weiß aber trotzdem zu gefallen. Das Jim Steele am Ende eine bestimmte Fähigkeit besitzt, kam zwar etwas plötzlich, aber das tut dem Ganzen keinen Abbruch.
Am Ende läßt sich jedenfalls eines sagen: Allen Krimi-Freunden kann ich hier empfehlen zuzugreifen.
Euer
Papa Rabe w^v^w
Das Hörbuch gibt's auch bei Hoerdeutsch.de als CD:
Krimi Klassiker 3: Die blaue Hand
Hörprobe und weitere Infos findet Ihr HIER auf der Hoerdeutsch.de-Seite!
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