Es gibt nichts, was ich in so vielen verschiedenen Versionen gehört, gelesen und gesehen habe, wie die Abenteuer rund um den großen Detektiven Sherlock Holmes. Ob nun die schriftlichen Originale oder die verschiedensten Interpretationen von Film, Literatur oder auch Hörbüchern und Hörspielen, die sich mal mehr mal weniger nahe am Original bewegen.
Titania Medien haben sich in ihrer Reihe „Krimi Klassiker“ nach Edgar Wallace nun auch dem Herrn mit der Lupe und der Geige zugewandt. Neben der Hoffnung, auch hier wieder eine solch hohe Qualität zu hören, wie schon beim ersten Teil der Reihe, hatte „Das Zeichen der Vier“ einen weiteren Vorteil. Ich kannte diese Geschichte noch nicht und war deshalb neugierig, welchen Fall es nun zu lösen gab.
Titel: Krimi Klassiker 2: Das Zeichen der Vier
Autor: Sir Arthur Conan Doyle
Sprecher: Joachim Tennstedt, Detlef Bierstedt, Peer Augustinski, Regina Lemnitz, Christian Rode, u.a.
Genre: Krimi
Laufzeit: 02 Std. 08 Min. (gekürzt)
Verlag: Titania Medien
Erschienen: 2006
Zur Story: Sherlock Holmes ist gelangweilt. Zu lange ist es her, daß ein interessanter Fall seinen Intellekt herausgefordert hat. Zu was solche Momente den berühmten Detektiv treiben, muß Dr. Watson wieder einmal angewidert mit ansehen. Denn selbst ein solch intelligenter Mann wie Holmes hat seine dunklen Seiten und dazu gehört das, seiner Aussage nach den Geist stimulierende, Kokain, welches er sich gerade gespritzt hat.
Doch zum Glück erscheint schon bald ein neuer Fall auf der Schwelle in Form der wunderschönen Miss Mary Morstan. Diese erhält seit sechs Jahren immer am selben Tag eine wertvolle Perle. Und als sei dies noch nicht seltsam genug kam nun auch ein geheimnisvoller Brief bei ihr an, der Antworten verspricht. Doch auf welche Fragen? Denn darin steht nur, daß ihr großes Unrecht widerfahren sei und das dies nun endlich wieder gut gemacht werden soll.
Hat es vielleicht mit dem Verschwinden ihres Vaters zu tun? Doch dies ist bereits 10 Jahre her. Und was hat es mit den Perlen auf sich. Schon bald wird klar, daß es um mehr geht, als ein paar Perlen. Um viel mehr ...
Sprecher: Auch hier glänzt Titania Medien wieder mit bekannten Stimmen und exzellenten Sprechern. Joachim Tennstedt als Sherlock Holmes und Detlef Bierstedt als sein Kompagnon Dr. Watson sind ein tolles Gespann. In Film und Fernsehen leihen sie ihre Stimmen unter anderem John Malkovich beziehungsweise George Clooney.
Wobei ich aber anmerken möchte, daß ich keinen dieser Schauspieler vor Augen hatte, als ich mir das Hörspiel angehört hatte. Wer also befürchtet beim Anhören Dr. Watson im Emergency Room durchs eigene Kopfkino marschieren zu sehen, der kann beruhigt sein. Die Sprecher schaffen es, eigene Charaktere zu erschaffen, denen man gerne tiefer ins Geschehen folgt.
Jetzt ist bei einer Hörspiel-Rezension für mich immer etwas schade, daß ich nicht jedem Sprecher den Platz einräumen kann, den er verdient. Denn auch Janina Sachau als Miss Mary Morstan, Peer Augustinki als Thaddeus Sholto und noch viele weitere Sprecher machen das Hörspiel erst zu dem tollen Gesamtwerk das es ist. Nur würde dies leider den Rahmen sprengen.
Grundsätzlich läßt sich sagen, daß Sherlock Holmes und Dr. Watson angenehm jung klingen und damit etwas aus dem gewohnten Rahmen fallen. Die meisten Versionen des berühmten Detektivs sind oft schon etwas in die Jahre gekommen, ganz zu schweigen von seinem Begleiter, denn Dr. Watson wird nicht selten fälschlicher Weise als ein gutes Stück älter dargestellt. Bei Titania Medien hat man sich gegen diese Darstellung entschieden, wofür ich ihnen meinen Dank aussprechen möchte.
Fazit: „Das Zeichen der Vier“ ist der zweite Roman, den Sir Arthur Conan Doyle über Sherlock Holmes Abenteuer geschrieben hatte und gleich zu Beginn wird man mit einer dunklen Seite von Holmes konfrontiert: Der Drogensucht. Wobei hier aber zu bedenken ist, daß die negativen Auswirkungen der Drogen zur damaligen Zeit nicht soweit bekannt waren. Und als die Suchtgefahr bekannt wurde, webte Conan Doyle dies in die Geschichten mit ein und in den letzten Fällen entsagt der große Meisterdetektiv den Drogen sogar komplett.
Grundsätzlich hatte Sir Arthur Conan Doyle die Probleme der damalige Zeit immer mit eingewoben und teils sogar als negative Seiten von Sherlock Holmes. Die Drogensucht wurde schon genannt, aber auch sein Verhalten und seine Ansichten gegenüber dem weiblichen Geschlecht stoßen bei seinem Freund Dr. Watson oft auf Unverständnis oder Ablehnung. Auch die Xenophobie der damaligen Zeit wird angesprochen und nicht selten stellen sich die beiden Heroen gegen diese schnell gefällten Urteile.
Aber zurück zum Thema: Das Hörspiel „Das Zeichen der Vier“ ist ein rund um gelungenes Werk. Angefangen bei den exzellenten Sprechern über die Musik bis hin zu der Geräuschkulisse. Es stimmt einfach alles. Leider ist die Krimi Klassiker - Reihe nur fünf Folgen lang, doch im Herbst startet bei Titania Medien eine neue Sherlock Holmes – Reihe mit den selben Sprechern, aber mit komplett neu geschriebenen Geschichten. Ich bin schon sehr gespannt und freue mich darauf.
Euer
Papa Rabe w^v^w
Das Hörbuch gibt's auch bei Hoerdeutsch.de als CD:
Krimi Klassiker 2: Das Zeichen der Vier
Hörprobe und weitere Infos findet Ihr HIER auf der Hoerdeutsch.de-Seite!
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