Eine alte Leidenschaft von mir ist das Pen&Paper Rollenspiel. Allen voran das System, mit dem alles für mich begann: "Das schwarze Auge" oder kurz DSA (eine Abkürzung die einen Word-Anwender durch die ständige Autokorrektur in den Wahnsinn treibt, denn diese verbessert das Wort ständig in DAS).
Nun bin ich vor kurzem wieder über die DSA Hörbücher vom Horchposten Verlag gestolpert und hab mir "Das Greifenopfer" geholt. Nach dem durchlauschen wollte ich mich dann auch schon auf eine Rezension stürzen, doch behagt es mir immer nicht, in der Mitte anzufangen. Und auch wenn die Geschichten immer in sich abgeschlossen sind, so möchte ich doch mit dem Hörbuch beginnen, mit dem diese erfreulicherweise erfolgreiche Reihe ihren Anfang genommen hat.
Mit diesem edlen Vorsatz bin ich also zu meinem CD Schrank und hab mir "Der Göttergleiche" noch einmal angehört. Eine aventurische Kurzgeschichte als DSA (und ich erst) noch jung war.
Titel: Der Göttergleiche
Autor: Ulrich Kiesow
Sprecher: Axel Ludwig
Genre: Fantasy
Lauzeit: 00 Std. 59 Min. (gekürzt)
Verlag: Horchposten
Erschienen: 2005
Preis: € 8,95
Zur Story: Die Thorwalerin Thorhild und ihr stiller Begleiter Dajin verdingen sich als Bewacher eines Wagenzugs, den diese während der Reise vor Goblins und Dieben schützen sollen. Nun endlich hatten sie die größten Strapazen hinter sich gebracht und alle am Zug Beteiligten waren froh, in einem gemütlichen Gasthaus einkehren zu können.
Doch während draußen ein Unwetter zu toben begann, hitzen sich auch in der Gaststube die Gemüter auf. Eine willkommene Abwechslung ist es da, als plötzlich ein seltsames Gespann das Haus betritt. An der Seite eines hochgewachsenen, jungen Mannes und steht ein gedrungener Tölpel.
Schon bald wird der Krüppel zur Zielscheibe von Spott und Hohn. Als die Lage zu eskalieren droht, treten Thorhild und Dajin zwischen die feixende Menge und die beiden Reisenden. Doch damit beginnt der Ärger erst so richtig...
Sprecher: Axel Ludwig hat eine markante und dunkle Stimme, die mir grundsätzlich sehr gut gefällt. Vor allem dröhenden und rauen Charakteren verleiht er damit eine ungemeine Präsenz. Wenn er lospoltert oder grollt, dann bin ich im wahrsten Sinne des Wortes ganz Ohr und freu mich über jeden Satz.
Auf der anderen Seite aber hat diese tiefe Stimme auch einen Nachteil. Bei weiblichen Charakteren oder solchen, die weicher sprechen, klingt es teilweise etwas selstam. Es ist nicht so, daß diese Rollen schlecht gesprochen wären, aber in allen schwingt eine leicht rauchige Note mit.
Auf alle Fälle lohnt es sich, mal reinzuhören und sich selber ein Bild von Axel Ludwig zu machen. Ich persönlich freue mich, daß er der Stammsprecher für die DSA Hörbücher ist.
Fazit: "Der Göttergleiche" ist eine Kurzgeschichte von Ulrich Kiesow aus dem gleichnamigen Sammelband (1995). Die ursprüngliche Version der Geschichte, welche für die Neuauflage leicht verändert und erweitert wurde, erschien im "Mond über Phexcaer" Kurzgeschichtenband (1990), der schon seit langem vergriffen ist und einen gewissen Sammlerwert in DSA-Kreisen besitzt.
Ulrich Kiesow ist einer der Väter von DSA. Ursprünglich wollten die Verlage Schmidt Spiele und Droemer Knaur Anfang der 80er Jahre das damals schon bekannte Dungeons & Dragons (kurz D&D) in die deutschen Wohnzimmer bringen, doch waren ihnen die Lizenzkosten zu hoch. Also versuchte man es mit einem eigenem Konkurenzprodukt. Zu diesem Zweck beauftragen sie den Rollenspiel-Verlag Fantasy Productions, gegründet von Werner Fuchs, Ulrich Kiesow und Hans-Joachim Alpers, ein fertiges System samt Welt, Hintergrund und Abenteuern zu erstellen. Gemeinsam hatten sie bereits eine eigene kleine Welt (Aventurien) erschaffen und so versuchte sie ihr Glück. Mit den beiden Verlagen im Rücken pretschte "Das schwarze Auge" mit vollem Tempo voran und ist auch heute noch das meist bespielteste System in Deutschland.
Ich spar mir weitere kleine Anekdoten und Erklärungen für die noch folgenden DSA Hörbücher und komme jetzt wieder zum Hauptthema zurück. "Der Göttergleiche" ist hauptsächlich für DSA Fans interessant und da auch mehr für die Sammler und Liebhaber. Zwar halten sich die Bezüge zur Spielwelt in dieser Geschichte in Grenzen, jedoch sind die eigentlich interesanten Informationen vor allem am Ende nur für DSA Kenner verständlich und selbst da werden die meisten erstmal nachschlagen müssen.
Die Geschichte ist an sich nicht wirklich spektakulär und auch bleiben einige Fragen am Ende offen. Die Geschichte verlangt eigentlich nach einer Fortsetzung, die aber meines Wissens nach weder als Roman noch in einer anderen Form jemals erschien ist. Was mir gut gefallen hat war, daß mit kleinen Begriffen und Redewendungen von Anfang an der Bezug zu DSA hergestellt wird. Schon der erste Satz zeigt auf, daß man sich in Aventurien befindet: "Über den hohen Gipfeln des Eisenwaldes entlud sich der göttliche Zorn der Herrin Rondra in einem urgewaltigen Gewitter".
Darum mein Fazit: Der Sprecher ist bis auf kleine Schwächen sehr gut. Die Geschichte ist halt was für DSA Fans oder Sammler und da ich Beides bin, hat mir das Hörbuch gefallen. Allen anderen würde ich empfehlen, ein Hörbuch später einzusteigen. Dazu in der nächsten Rezension mehr.
Euer
Papa Rabe w^v^w
Das Hörbuch gibt's auch bei Audible zum download:
Der Göttergleiche
Hörprobe und weitere Infos findet Ihr HIER auf der Audible-Seite!
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