Sonntag, 27. März 2011

Das Greifenopfer - Thomas Finn

Eigentlich wollte ich an dieser Stelle das zweite Hörbuch aus der Reihe „Das schwarze Auge“ vom Horchposten Verlag rezensieren. Doch beim nochmaligen durchlauschen ist mir aufgefallen, daß ich ein paar der Charaktere schon kenne. Diese kommen auch bei „Das Greifenopfer“ vor und da sich letzteres zeitlich gesehen vor „Das Auge des Morgens“ abspielt, werde ich nun doch etwas von meinem Plan abweichen. Damit halte ich mich dann aber wieder an die Veröffentlichungsfolge der Romanvorlagen.

Titel: Das Greifenopfer
Autor: Thomas Finn
Sprecher: Axel Ludwig, Sabine Brandauer
Genre: Fantasy
Lauzeit: 07 Std. 37 Min. (gekürzt)

Verlag: Horchposten
Erschienen: 2006

Preis: € 27,95 (Flexi-Abo: € 9,95)

Zur Story: Die Geschichte beginnt im Orkland, wo ein mächtiger Anführer die meisten Orkstämme unter sich vereint hat und sich nun aufmacht, die Grenze zu den Menschen erneut zu überschreiten. Bereits mehrfach gab es in der Vergangenheit solche Kriegszüge und jedesmal war es für die Reiche der Menschen ein erschütterndes Ereignis, das nur unter hohen Verlusten zurückgeschlagen werden konnte. Doch dieses Mal soll nichts und niemand die Orks aufhalten können. Der Aikar Brazoragh, göttliche Auserwählter und Oberhaupt aller Orks verfolgt einen Plan mit dem der Sieg zum greifen Nahe liegt.

Während dessen hält im schönen Städtchen Lowangen eine Kutsche mit dem jungen Greifwin, verschollen geglaubter Sohn eines lange verstorbenen Handelsherrn der Stadt. Dieser fordert Teile seines Erbes ein, genauer gesagt vier Gemälde die einst im Besitz seines Vaters waren, doch sind diese bereits verkauft und man bittet den jungen Mann, sich ein wenig zu gedulden, bis alle rechtlichen Fragen geklärt sind. Kurz darauf verschwindet Greifwin aus der Öffentlichkeit und drei der vier Gemälde werden wenig später als gestohlen gemeldet. Eines davon direkt aus dem Arbeitszimmer des Leiters der Magierakademie. Dieser setzt die Adeptin Mayla, ihres Zeichens halbelfische Dozent an der Akademie, auf den Fall an. Sie war in Kindertagen mit Greifwin befreundet und sofern es bei der Person wirklich um den echten Greifwin handelt, dann dürfte sie ihn am ehesten finden. Und so macht sich die Magierin auf den Weg zum letzten Gemälde, begleitet von einem seltsamen, immer wiederkehrenden Traum, um das Rätsel zu lösen, welches sich um diese Bilder und den lange vermissten Greifwin rankt.

Doch damit beginnt das Abenteuer erst, welches sie bald viel weiter tragen wird, als nur über die Dächer von Lowangen...

Sprecher: Ich hatte bei „Der Göttergleiche“ schon ein bisschen was über Axel Ludwig geschrieben und es ist schwer, sich bei sowas nicht zu wiederholen. Trotzdem möchte ich hier (und wahrscheinlich auch bei den nächsten DSA Hörbüchern) sagen, daß mir seine tiefe Stimme sehr gut gefällt, auch wenn die Charaktere, die eher weich gesprochen werden, dadurch manchmal etwas seltsam klingen. Aber vor allem für die Orks und für den großen Begleiter der Helden (ich verrat hier mal nicht, um wen oder was es sich handelt), paßt diese Stimme wie kaum eine andere, die ich kenne. Das raue Grollen ist einfach perfekt.

Bei „Das Greifenopfer“ ist Axel Ludwig aber nicht allein zu hören, denn Sabine Brandauer steht ihm bei sämtlichen Frauenrollen zur Seite. Ich hatte es schon geschrieben, daß ich die weich gesprochenen Parts von Axel Ludwig nicht so gut finde und diesen Umstand umgeht man nun mit ihrer weiblichen Stimme sehr gut.

Nur ein einziges Manko gibt es für mich bei dieser Herangehensweise. Die Erzählerparts des Buches werden, bis auf wenige Ausnahmen, rein von Axel Ludwig gesprochen. Dadurch kommt es immer wieder zu längeren Stellen, bei denen eben nur seine Stimme präsent ist. Wenn dann Sabine Brandauer zu sprechen beginnt, werde ich im ersten Moment kurz aus der Geschichte gerissen. Das legt sich dann aber zum Glück sehr schnell wieder, denn beide Sprecher verstehen es sehr gut, den Zuhörer wieder ins Geschehen zu ziehen. In meinen Ohren ist diese Methode trotz dieses kleinen Nachteils die bessere Lösung, denn eine zarte Halbelfe nehm ich Axel Ludwigs Stimme dann doch nicht ganz ab.

Fazit: DSA Fans, die sich in der Materie rund um die Borbarad-Kampagne und die dunklen Lande auskennen, kann ich das Hörbuch empfehlen. Zwar haben sowohl die Geschichte, in Roman- wie in Hörbuchform, als auch die Ereignisse schon ein paar Jahre auf dem Buckel, trotzdem macht es immer noch Spaß, erneut in die Geschichte Aventuriens einzutauchen. Die beiden Hauptcharaktere sind interessant gezeichnet und wer Abenteuerfantasy mag, der ist hier gut bedient.

Allen anderen sei hier vorsicht angeraten, denn wer Begriffserklärungen erwartet, der hofft meist vergebens. Für DSA-Spieler werden die Informationen zwar kurz aufgefrischt, für Neulinge aber dürfte es trotzdem schwer werden, das gesamte Hörbuch zu genießen.

Wer sich aber für die Welt von DSA interessiert, der sollte sich davon nicht abschrecken lassen, sondern sich statt dessen neugierig auf Spurensuche machen. Mit Wiki-Aventurica gibt es ein umfangreiches Nachschlagewerk. Aber Vorsicht! Dank der vielen Querverweise kann es leicht sein, daß man sich am Ende durch die halbe Geschichte Aventuriens gelesen hat, obwohl man doch bloß einen Begriff schnell mal nachschlagen wollte.

Euer

Papa Rabe w^v^w

Das Hörbuch gibt's auch bei Audible zum download:
Das Greifenopfer

Hörprobe und weitere Infos findet Ihr HIER auf der Audible-Seite!

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