Ich horch mich mal wieder durch meine Agatha Christie Sammlung und dieses mal lag ein ganz besonderer Fall auf dem Plattenteller: "Der Mord an Roger Ackroyd". Eben jener Fall der den Durchbruch für die First Lady of Crime anno 1926 bedeutete. Vorher hatte sie schon 5 Geschichten geschrieben (2 davon bereits mit Hercule Poirot), doch mit "The Murder of Roger Ackroyd" hatte sie die damalige Krimigemeinde kalt erwischt. Der Twist am Ende der Geschichte war zu damaligen Zeit mehr als ungewöhnlich und auch heute noch hebt er die Geschichte sehr deutlich von anderen ab, auch wenn dieses Element mittlerweile natürlich nichts mehr neues ist. Ich hoffe, ich habe mich wage genug ausgedrückt um hier niemandem den Hörspaß zu verderben. Aber ich kann mit Fug und Recht behaupten, auch wenn man die Lösung kennt, es macht danach genauso viel Spaß noch einmal die Geschichte zu verfolgen. =)
Titel: Der Mord an Roger Ackroyd
Autor: Agatha Christie
Sprecher: Lambert Hamel
Genre: Krimi
Lauzeit: 03 Std. 17 Min. (gekürzt)
Verlag: Der Hörverlag
Erschienen: 2003
Preis: € 6,95
Zur Story: Hercule Poirot hat sich unter dem falschem Namen "Mr. Porrot" im gemütlichen Städtchen King's Abbot zur Ruhe gesetzt und hofft nun, beim Züchten von Markkürbissen, etwas entspannen zu können. Doch zum Glück für Poirot (aber natürlich zum Pech des Toten) geschieht ein Mord im nahen Fernly Park Anwesen. Der Doktor des Städtchens, Mr. Sheppard, hatte noch kurz vor dem Mord mit dem Opfer ein beunruhigendes Gespräch. Roger Ackroyd, wie der Name des Hörbuchs vermuten läßt das baldige Opfer, bekam im Beisein des Arztes einen Brief zugestellt, in dem er den Namen eines Erpressers erfahren sollte. Ein ungutes Gefühl beschlich Dr. Sheppard und er bat Mr. Ackroyd, er möge ihm den Namen verraten, doch der alte Mann lehte ab. Er wolle den Brief erst alleine lesen, doch bereits wenig später ist er tot.
Hercule Poirot wird schon bald mit dem Fall betraut und er verspricht allen Versammelten, daß er den Fall lösen und alle Geheimnisse aufdecken werde. Und davon gibt es nicht wenige, den niemand ist wirklich Ehrlich, wenn es um die Zeit um den Mord geht. Doch was haben all diese Personen zu verbergen?
Und so macht sich der kleine Belgier dieses mal ohne seinen alten Freund Hastings auf, den Fall zu lösen. Doch was währe Hercule Poirot ohne einen Adlatus, dem er seine Genialität beweisen könnte und so springt Dr. Sheppard nur allzu gerne ein, um diese Lücke zu schließen und uns durch seine Aufzeichnungen an der Verbrecherjagd teilhaben zu lassen.
Sprecher: Lambert Hamel hat eine sehr angenehme Stimme und schafft es durch kleine Nuancen den verschiedenen Charakteren Leben einzuhauchen. Vor allem der Hauptakteur (Dr. Sheppard), den er darstellt und der uns durch seinen Bericht die ganzen Ereignisse schildert, bekommt sehr schnell ein Gesicht und man kann regelrecht mitverfolgen, wie er den kleinen dicken Belgier erst belächelt und dann immer mehr von ihm beeindruckt ist.
Was mich kurzfristig erschreckt hatte war, daß Poirot am Anfang "Porrot" genannt wurde. Im Hörbuch wird nicht darauf eingegangen, daß Poirot unter falschem Namen das Häuschen bezogen hat und ich hatte auch das kleine Booklet nicht gelesen. Darum hatte ich die Befürchtung, das ganze Hörbuch über diese falsche Aussprache mir antun zu müssen. Doch das "Mißverständnis" wird sehr bald aufgeklärt und fort an wird er wieder korrekt ausgesprochen.
Fazit: Der Mord an Roger Ackroyd ist eine der besten Geschichten von Agatha Christie. Für mich kommt sie zwar nicht an die "wahren" Klassiker wie "Mord im Orientexpress" oder "16.50 Uhr ab Paddington" oder gar meinen absoluten Favoriten "Und dann gab's keines mehr" heran, aber ist nahe dran. Das Problem hier ist, das ich nichts verraten möchte, aber eben der Twist am Ende hat mich auch dieses mal wieder gefesselt.
In den damaligen Kritiken war zu lesen, daß mancheinem die Nebenhandlungen zuviel waren. Für mich persönlich machen eben diese Nebenhandlungen einen guten Teil des Spaßes aus, den ich mit Agatha Christies Romanen habe. In dem nicht geradlinig nur dem Hauptplot gefolgt wird, sondern viele der Anwesenden ihre eigenen kleinen Geheimnisse haben, wird das ganze Lebendig. Und wenn dann ein kleiner überaus neugieriger Belgier ankommt, der einfach jedes noch so kleine Geheimnis gelüftet haben möchte, dann wird in jeder Ecke gebohrt, bis auch der Letzte seinen Teil zugegeben hat und Hercule Poirot mit stolzgeschwelter Brust seinen Monolog halten kann.
Dr. Sheppards Schwester war übrigens laut eigener Aussage von Agatha Christie eine Vorstufe zu Miss Marple. Und wer diesen Charakter kennt, wird die Parallelen gut erkennen können. Ich glaub, als nächstes werde ich mir mal wieder einen ihrer Fälle anhören. Ich finde es eh klasse, daß sie am Anfang der Hörbücher die Titel-Melodie der Miss Marple Filme spielen. Das versetzt mich immer gleich in die richtige Stimmung.
Euer
Papa Rabe w^v^w
Das Hörbuch gibt's auch bei Audible zum download:
Der Mord an Roger Ackroyd
Oder bei Hördeutsch.de als CD:
Agatha Christie - Der Mord an Roger Ackroyd
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