Sonntag, 29. März 2015

Selbstgebasteltes: Zauberstäbe für meine Kinder

Nachdem es in den letzten Monaten nichts von mir zu hören und sehen gab, mag vielleicht der Eindruck entstanden sein, dass ich mich von meiner kreativen Seite etwas entfernt habe. Das hat bis vor ein paar Wochen tatsächlich auch gestimmt. Die Arbeit war viel und die Zeit wenig. Kreatives stand ganz unten auf der Prioritätenliste. Mittlerweile ist die Arbeit zwar nicht wirklich weniger geworden, lässt sich aber schon etwas handsamer einteilen und es konnten auch ein paar Problemquellen beseitigt werden, die mich bis dato auf Trab gehalten haben. Wirklich zurück auf altem Standbild bin ich zwar immer noch nicht, aber ich konnte die eine oder andere Gelegenheit nutzen, um mich wieder etwas kreativ zu verwirklichen.

Ich war wieder auf einem guten Weg, aber noch bedurfte es eines kleinen Tricks, um mich wieder auf diesen, mir eigentlich sehr wichtigen Teil meines Lebens zu konzentrieren. Und zwar wollte ich Sachen machen, die ich dem einen oder anderen Familienmitglied als kleines Präsent zukommen lassen konnte und das in absehbarer Zeit (und unter leichtem Zeitdruck) fertig werden konnten (und sollten).

Da unsere gesamte Familie gerade im Harry Potter Fieber feststeckt und zu einer Geburtstagsverkleidung mit eben diesem Thema noch schnell ein Zauberstab her sollte, wurde ein solcher in Angriff genommen. Für den ersten Versuch, holte ich mir im Internet eine Inspiration. (Das Video habe ich weiter unten verlinkt.) Das Ergebnis, bei denen mir die Kinder auch fleißig geholfen haben, kann man hier sehen.


Jetzt sind diese Zauberstäbe aber natürlich nicht so wie jene, die in den Harry Potter Filmen vorkommen. Mein Sohn ließ im Gespräch durchscheinen, dass er sich sehr über den Zauberstab von Albus Dumbledore gefreut hätte, aber der Meinung war, dass dieser zu schwer zu bauen wäre. Da sein Geburtstag anstand und ich dies als eine interessante Herausforderung ansah, wollte ich ihm zum Geburtstag eben diesen Zauberstab schenken. Als Grundlage nahm ich mir die Bauweise der vorher gebastelten Zauberstäbe, wickelte diesen etwas fester, damit der Zauberstab auch dünner wurde und versah ihn mit passenden Rundungen, die ich mit Papier und Krebband dran modelierte. Jetzt stand ich aber vor dem Problem, wie ich das Wabenmuster hinbekommen sollte. Ich entschied mich, wie auch bei den ersten Zauberstäben, dieses mit Heißkleber auf den Zauberstab aufzubringen und ich habe mich über das Ergebnis sehr gefreut. Danach wurde der Zauberstab schwarz grundiert und mit verschiedenen Braunabstufungen trocken gebürstet. Die Beschriftung am unteren Ende bereitete mir noch ein wenig Kopfzerbrechen. Nach einigen Fehlversuchen entschied ich mich dann dazu, es einfach aufzumalen. Somit wurde die Stelle weiß grundiert und die Runen schwarz drauf gemalt. Fertig war der Elderstab.


Mir war natürlich bewusst, dass der Bau dieses Zauberstabs nicht ohne Folgen sein würde. Selbstverständlich wollte auch meine Tochter einen Harry Potter Zauberstab haben. Und wie sollte es anders sein, wurde der Schwierigkeitsgrad natürlich ein gutes Stück nach oben geschraubt. Sie wollte nämlich den Zauberstab von Sirius Black. Dieser beginnt in der unteren Hälfte viereckig, wird dann nach oben hin rund, ist an der unteren Hälfte mit Runen versehen, es schlängeln sich zwei Vertiefungen die obere Hälfte entlang nach oben und weitere Gravuren sind auch noch vorhanden.

Auch hier diente wieder ein ausgestopfter Grundkörper als Grundlage, den ich dieses Mal aber mit Pappmaschee verkleidete. Für die untere Hälfte hatte ich das Pappmaschee erst flach ausgerollt, die Gravuren eingedrückt und das ganze trocknen lassen. Danach konnte ich passende Stücke ausschneiden und an den Zauberstab ankleben. Für die kreisförmigen Gravuren zerlegte ich einen Kugelschreiber und nutzte die unterschiedlich großen, mir damit zur Verfügung stehenden „Kreisschablonen“, um die Gravuren einzudrücken. Als Vorlage für die Spiralen nach oben schnitt ich mir einen Papierstreifen aus, den ich um den Zauberstab wickelte und so konnte ich mir den Verlauf der Linien anzeigen, die ich dann nur noch eindrücken musste. Nachdem das Pappmaschee getrocknet war, konnte ich es mit Schleifpapier und dem Schleifaufsatz meines Dremels noch gut bearbeiten und glätten. Danach wurde das Ganze wieder schwarz grundiert und Braun trocken gebürstet. Auch dieser Zauberstab war ein Geburtstagsgeschenk, dieses Mal für meine Tochter, auf das sie aber nicht solange warten konnte. Deshalb hat sie ihn schon etwas früher bekommen.



Diese Zauberstäbe zu bauen hat mir großen Spaß gemacht und es wurde neues kreatives Feuer in mir entfacht. Die Arbeit mit dem Pappmaschee hat mir vor allem auch die Freude an einem neuen Bastelmaterial vermittelt. Dazu im zweiten (dann wahrscheinlich etwas kürzeren) Beitrag dieser Reihe mehr.

Ich hoffe, dass ich vielleicht dem einen oder anderen auch Lust dazu gemacht habe, sich wieder auf ein Bastelprojekt zu stürzen. Und all jenen die jetzt vielleicht sagen, dass sie ja gar nicht basteln können, möchte ich das gleiche wie auch meinen Kindern sagen: „Es ist einfach Übungssache. Wichtig ist die Freude daran, es zu probieren und danach kann man immer noch aus seinen Fehlern lernen. Wer es gar nicht probiert, der hat am Ende gar nichts erreicht. Darum einfach mal anfangen.“ Ich hab nach jedem Projekt auch wieder viel Neues gelernt und mir vorgenommen, beim nächsten Mal wieder ein bisschen besser zu werden. Es ist noch reichlich Luft nach oben.

Hier noch der Link zum Video, das ich weiter oben erwähnt hatte:

Wizard Wand Craft

Neben diesem gibt es natürlich noch unzählige weitere. Schaut einfach, was Euch inspiriert und wo Euch das Ergebnis am Ende am Besten gefällt.

Danke fürs Lesen und bis zum nächsten Mal.

Euer

Papa Rabe w^v^w

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