Samstag, 1. Dezember 2012

Neue Illustrationen

Um den Blog weiter zu beleben und allen Lesern, die nicht auf Facebook aktiv sind (ja, da gibt es tatsächlich welche) und die dementsprechend meine Facebook-Seite nicht kennen, die dort verpaßten Inhalte zugänglich zu machen, wird es in unregelmässiger Folge immer wieder mal kurze (oder vielleicht auch nicht ganz so kurze) Beiträge geben, in denen ich ein Wenig aus dem Nähkästchen plaudere oder, um meiner Rubrik-Leidenschaft zu fröhnen und dem Kind einen anderen Namen zu geben, gibt es Postings im Bereich "Verschiedenes aus dem Rabennest".

Den Anfang mache ich mit zwei Illustrationen, die ich vor kurzem für das universell einsetzbare Kurzregelwerk "Ultralight GRT" von Seelenfänger gezeichnet habe. Dieses wird am Gratis Rollenspieltag als gedruckte Ausgabe mit im Paket dabei sein.

Das Schöne, wie auch das Schwierige an diesem Auftrag war, daß ich komplett freie Hand hatte. Einzige Vorgabe, es solle halt zu einem Univeralrollenspiel passen. Schön, weil ich freie Hand hatte und somit machen durfte was ich wollte. Schwierig, weil ich keine Vorgaben hatte an denen ich mich orientieren konnte und die schon mal als erste Ideengeber fungiert hätten. Und wie es in solchen Situationen halt so ist, rattert der kleine Denkapparat pausenlos vor sich hin und spuckt mir zu den unpassendsten Gelegenheiten tolle Ideen aus, aber kaum habe ich Zeit und ich darf zeichnen was ich will sagt er: "Nö!" und geht in Urlaub.

Man will es kaum glauben, aber ich saß erstmal vor der digitalen Variante des weißen Papiers (ich zeichne auf einem Cintiq Tablet) und hatte einen totalen Black Out. Was tun, sprach Zarathustra und da hab ich das gemacht, was man in so einer Situation immer machen sollte. Ich hab gezeichnet.

Klingt jetzt natürlich doof. Da beschwert er sich, daß er keine Ideen hat und dann kann er doch was zeichnen. Na ja, das was ich da aufs digitale Papier gekritzelt hab, das waren letztlich nur Linien, Kreise und Fingerübungen. Hauptsache ich hab die Angst vorm leeren Blatt überwunden und mit der Zeit schälten sich dann die ersten Ideen heraus und erste Tests begannen und wurden wieder verworfen. Und schließlich blinzelte mich zwischen all den Linien eine kleine, verängstigte Idee heraus an. Etwas verschämt und schüchtern, sich nicht sicher, ob sie denn gut wäre, hob sie dann doch zögerlich die Hand und piepste mit brüchiger Stimme was von: "Müder Krieger."

Behutsam nahm ich die Idee mal in die Hand und betrachtete sie von allen Seiten. Am Anfang war es ihr noch peinlich und sie wollte schon wieder abhauen, aber mit ein wenig freundlichem Nachdruck half sie mir dann doch noch und die erste grobe Skizze konnte schon mal gefallen. Na gut, die Finger waren noch nicht schön und es fehlten noch die Details, von den Farben ganz zu schweigen, aber damit ließ sich doch schon mal was anfangen. Also keine Müdigkeit vorschützen und weitergezeichnet. So kam dann folgendes am Ende dabei heraus.


Das war doch schon mal gar nicht schlecht! So, dürfte es weiter gehen! Angetrieben von diesem ersten Erfolg warf ich mich gleich auf die nächste Zeichnung. Ich hatte Lust mich der Herausforderung der weiblichen Anatomie zu stellen oder auf Neudeutsch, ein Eye-Candy zu zeichnen. Was mir da nach einiger Zeit entgegenblickte (oder eher würdevoll an mir vorbei) sah gar nicht mal so schlecht aus, doch bevor ich mich aufs Schattieren stürzen konnte, kam schon der nagende Zweifel in mir hoch. Ob das wirklich so eine gute Idee wäre? Eye-Candy schön und gut, aber wäre vielleicht doch etwas "Ausgefalleneres" nicht besser? Die Zweifel obsiegten schließlich und so wanderte die "Wassernixe" (Arbeitstitel) schließlich auf den Noch-zu-erledigen-Stapel und ein neues Dokument wurde geöffnet.

Wenn mir mein Hirn schon kein Eye-Candy erlaubte, dann halt nicht. Aber was dann? Ich entschied mich, mit extremen Gesichtsformen in die Ideenfindung einzusteigen. Lange Nase, extrem spitzes Kinn und flache Stirn. Das sah doch schon mal gar nicht schlecht aus. Also, mein Junge, wer bist Du? Anstatt an einer Idee als Leitlinie, wie beim müden Krieger, hangelte ich mich dieses Mal von Stelle zu Stelle. Was könnte hier passen. Eine Warze? Ne, lieber seltsamer Schmuck, der die Haut aufwirft. Frisur? So nicht. So auch nicht. Aber so. Was hast Du an, du vertrauenswürdige Person du. Irgendwas mit Fell. Und so ging es dann langsam, Stück für Stück weiter, bis ich mich am Ende zurücklehnen konnte, mir das fertige Werk anschaute und mich panisch hinter meinem Arbeitssessel versteckte. Ok, so häßlich ist er auch wieder nicht und ich war schon ein wenig stolz auf den Kleinen, aber Eigenlob stinkt ja bekanntlich. ;)

Tja, so sind die beiden Illustrationen entstanden und ich hoffe, es war ein Wenig interessant den Werdegang der Zeichnungen zu lesen. Und wie es typisch ist, wurde aus dem oben angekündigten kurzen e (oder vielleicht auch nicht ganz so kurzen) Beitrag ein längerer, aber da verspreche ich lieber keine Besserung, denn dafür kenne ich mich zu gut.

Bis bald, wenn mir mal wieder was einfällt, was ich hier schreiben könnte.

Euer

Papa Rabe w^v^w

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