Freitag, 7. Dezember 2012

Darth Plagueis - James Luceno

Dank meinem Sohn ist bei mir seit ein paar Jahren wieder das Star Wars Fieber ausgebrochen. Da dürfte es nicht verwundern, daß ich mich auch schon sehr auf den lange angekündigten Roman Darth Plagueis gefreut habe. Jetzt, nach dem ich ihn gerade eben fertig durchgelesen habe, bin ich innerlich ziemlich gespalten. Aber dazu gleich mehr.

Titel: Darth Plagueis
Autor: James Luceno

Genre: Sci-Fi / Star Wars
Seiten: 576 Seiten

Verlag: Blanvalet
Erschienen: 16. November 2012

Preis: € 13,00 (Amazon)


Zur Story: Normalerweise formuliere ich die Zusammenfassungen immer selber, aber dieses eine Mal möchte ich mit einem Zitat beginnen: „Darth Plagueis war ein Dunkler Lord der Sith, derart mächtig und weise, dass er die Macht nutzen konnte, um Leben zu erschaffen. Er hatte ein so ungeheures Wissen um die Dunkle Seite, dass er sogar dazu in der Lage war, das Sterben derjenigen, welche ihm nahestanden, zu verhindern. Was für eine Ironie. Er konnte andere vor dem Tod bewahren, aber sich selbst konnte er nicht retten.“

Mit diesen 3 Sätzen, welche Palpatine bei seinem Gespräch mit Anakin in Episode III fallen läßt und sich darauf hin als Sith zu erkennen gibt, wurde ein Bereich angeschnitten, der von vielen Star Wars-Fans schon seit langem heiß ersehnt wurde: Informationen zum Meister von Darth Sidious. Doch es sollte weitere 7 Jahre dauern, bis dieser neu entfachte Hunger endlich gestillt werden sollte.

Und so liegt es nun endlich vor. Das Leben von Darth Plagueis und die Hintergrundgeschichte zu Darth Sidious bis zur Episode I.

Fazit: Es ist schwierig für mich, dieses Buch zu beschreiben, denn nimmt man es als Roman (was es ja auch sein möchte) mit der üblichen Erwartungshaltung die man an eine solche Erzählung stellt, dann ist es ein sehr mittelmässiges Werk. Es hat so gesehen keinerlei Spannungsbögen, die Motivationen der Charaktere sind nicht unbedingt geeignet, mit ihnen mitzufiebern und das Ende ist von vornherein bekannt. Gut, der letzte Punkt ist jetzt grundsätzlich kein Hindernis für ein spannendes Leseerlebnis, was andere Bücher schon oft bewiesen haben und so gesehen kennt man von fast jeder Geschichte das Ende (der Held kriegt das Mädchen und rettet den Tag *Tusch*). Aber bei den guten Geschichten liegen dazwischen himmelhochjauchzend- und zutodebetrübt-Szenen, die einen Leser an den Fingernägel kauen und sich fragen lassen: "Jetzt gehts Euch gut, aber wie lange?" und "Wie, um Himmels Willen, kommen die da wieder raus? WIE?"

Aber warum hatte ich dann doch Spaß an diesem Buch und hab die 576 Seiten genossen? Vielleicht liegt es daran, daß ich, als passionierter Rollenspieler, es gewohnt bin Hintergrundbände zu lesen. Für alle Nicht-Rollenspieler die Erklärung: Rollenspielern ist der Geschichtsunterricht, bei dem man Jahreszahlen, Ereignisse und Personen hat auswendig lernen müssen, nicht genug Therorie. Einige von ihnen lieben es, fiktive Geschichtsbücher zu lesen und erfundene Hintergründe von Ländern, Personen, etc. zu studieren. Und als eben so ein Buch würde ich Darth Plagueis titulieren. Es ist kein Roman, sondern ein sehr ausführliches Hintergrundbuch zu Darth Plagueis, Darth Sidious und den Ereignissen, welche dann zu Episode I führen.

Ich hatte wirklich Spaß dabei bekannte Personen zu treffen und Ereignisse angestoßen zu sehen, die später dann in den Filmen bereits Geschichte sind. Da ich kein Hardcore-Fan bin, darf man meiner Aussage kein allzu großes Gewicht zurechnen, aber mir sind keine groben Fehler aufgefallen und laut eigener Aussage hatte sich der Autor James Luceno auf diesen Roman ähnlich intensiv wie auf ein historisches Werk vorbereitet. Was bei dem mittlerweile vorhandenen Hintergrund von Star Wars einen guten Vergleich darstellt.

Wer etwas tiefer einsteigen möchte, oder wem der Roman zu lange ist, dem kann ich die Seite auf  Jedipedia.net empfehlen. Aber Vorsicht! Am Ende klickt man sich genauso lange durch das Archiv um mehr über bestimmte Personen, etc. zu erfahren, als wie wenn man gleich den Roman gelesen hätte. Diese Seite hat mich jedes mal wieder in seinen Bann gezogen.

Also das ganze nochmal in Kurzform: Als Roman leider zu wenig Spannung und oft zu schnelle Sprünge ohne wirklich Tiefgang. Für Star Wars-Fans, die gerne Hintergründe lesen, trotzdem eine Empfehlung.

Euer

Papa Rabe w^v^w

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