Montag, 6. Dezember 2010

Ein todsicherer Job - Christopher Moore

Christopher Moore hatte mich vor einigen Jahren mit seinem Buch "Die Bibel nach Biff" begeistert und doch war es das Einzige, was ich von ihm bis heute gelesen oder gehört habe. Als ich dann aber über das Hörbuch "Ein todsicherer Job" gestolpert bin, war ich wieder vom Moore-Fieber gepackt und ich mußte einfach reinhören.

Titel: Ein todsicherer Job
Autor: Christopher Moore
Sprecher: Simon Jäger
Genre: Humor, Mysterie
 Lauzeit: 12 Std. 54 Min. (ungekürzt)

Verlag: Audible GmbH
Erschienen: 2010

Preis: 24,95 €

Zur Story: Charlie Asher ist ein eher unauffälliger, netter, leicht neurotischer Kerl, dem das Leben gerade eine Tochter geschenkt hatte, nur um ihm im selben Augenblick seine Frau zu nehmen. Und wie sollte es auch anders sein, kommt es natürlich für den armen Kerl noch dicker: Am Bett seiner toten Frau ertappt er einen Mann in mintgrünem Anzug, der sehr erstaunt ist, daß Charlie ihn sehen kann. Der Mann verschwindet später auf wundersame Weise und nicht einmal auf den Bändern der Überwachungskameras ist er zu sehen. Streß und Schock werden als Ursache für die Einbildung herangezogen und mit einer kleinen Tochter auf dem Arm findet sich Charlie plötzlich vor dem alltäglichen Wahnsinn eines alleinerziehenden Vaters wieder. Doch sollte das Ganze ein Nachspiel haben. Denn plötzlich beginnen manche Gegenstände in seiner Umgebung in einem seltsamen roten Licht zu leuchten, was aber scheinbar nur er sehen kann und auch der Mann in Mint taucht wieder auf.

Erst langsam breitet sich die Situation vor Charlie aus. Er ist ab sofort ein Helfer des Todes, ob er nun will oder nicht. Seine Aufgabe: Seelen von frisch Verstorbenen zu holen und sie wieder in den Kreislauf des Lebens einzuführen. Das ist für einen frischen Witwer / alleinerziehenden Vater nicht ganz so einfach und bringt so einiges an Problemen mit sich. Und seine Bekannten und Verwandten sind nur zum Teil ein Hilfe.

Doch damit fängt die ganze Sache erst so richtig an, denn nicht nur Charlie und seine Kollegen sind hinter den Seelen her...

Der Sprecher: Simon Jäger ist schon seit langem einer meiner absoluten Lieblingssprecher. Zwar hör ich auch gerne ernste Hörbücher von ihm, doch vorallem bei den lustigen und schrägen Büchern fährt er in meinen Ohren zu seiner wahren Größe auf. Er schafft es, jeder Person seinen eigenen Charakter zu verleihen und vorallem den schrägen Unterton der Geschichte in den passenden Momenten eine Stimme zu verleihen. Allein schon seine Stimmlage beim "Ähm...bitte was?" bringt mich jedesmal wieder zum Brüllen. Simon Jäger ist ein eindeutiger Gewinn für das Hörbuch.

Fazit: Die Geschichte ist in erster Linie eine humorvolle Charakterbeschreibung von Charlie und seinem Versuch seiner Lage her zu werden. Dieses Unterfangen wird ihm durch die Teils sehr schrägen Bekannten und Verwandten nicht gerade leichter gemacht. Und genau hier liegt die Hauptstärke der Geschichte. Die Charaktere sind jeder auf seine Art schräg und ein unerschöpflicher Quell an humoristischen Einlagen. Bei einigen Dialogen lag ich kichernd am Boden und hatte danach Bauchschmerzen. Dazu kommen noch die wunderbaren Situationsbeschreibungen.

Moore schafft es aber auch sehr gut, zwischen diesen Lachern die traurigen Momente einzubauen, ohne das sie fehl am Platz wirken oder das Ganze ins Lächerliche ziehen würden. Wenn Charlie um seine Frau trauert, dann gibt das dem Charakter nur noch mehr Tiefe und er wächst einem dadurch nur noch mehr ans Herz.

Zwei kleine Punkte sind mir dann aber doch etwas negativ aufgefallen: Zum einen wurde etwa in der Mitte durch einzelne kleine Parts ein weiterer Faden in die Geschichte eingesponnen. Das geschah aber für meine Ohren auf eine etwas verwirrende Art. Ich hatte nicht das Gefühl, daß da neue Geheimnisse auftauchten, sondern mehr als ob ich irgendwo einen Teil verpaßt hätte und deshalb nun nicht verstand, was da eigentlich vor sich ging.

Zum andern trat der Plot um die finsteren Mächte zu Gunsten der einzelnen Charaktere und deren Interaktionen etwas in den Hintergrund und wurde nur an einigen Stellen kurz erzählt, was am Ende dann doch ein paar Fragen für mich offen ließ.

Diese beiden Punkte fallen aber nur dann wirklich ins Gewicht, wenn man eine Geschichte nur nach dem schlechtesten Moment bewertet. Vergleicht man sie aber mit den Stunden herrlichster Situationskomik, bei denen ich Tränen gelacht habe, dann sind sie vollkommen vertretbar und fallen nicht wirklich ins Gewicht. Die Geschichte hat ihren Schwerpunkt bei den Charakteren und wer nur große Ereignisse und Abenteuer sucht, ist hier verkehrt. Allen anderen kann ich nur empfehlen mal reinzuhören. Es lohnt sich.

Euer

Papa Rabe w^v^w

Das Hörbuch gibt's auch bei Audible zum download:
Ein todsicherer Job - Christopher Moore

Hörprobe und weitere Infos findet Ihr HIER auf der Audible-Seite!

Und hier noch ein Trailer:

3 Kommentare:

Theater.Mietraching hat gesagt…

Vielleicht kann ich deine Verwirrung bezüglich der etwas seltsam eingeführten Personen etwas entwirren. Ich denke mal du hast dich auf den Kaiser und die Rothaarige (Jody) bezogen. Diese Charaktere stammen aus Moores Vampir-Trilogie "Bloodsucking Fiends", "You Suck" und "Bite Me"

Als großer Moore-Fan habe ich mich über diese Cameos köstlich amüsiert :)

Theater.Mietraching hat gesagt…

Ach ja: Die Szene mit der Rothaarigen ist im Roman "You Suck" nochmal aus Jodys Perspektive zu lesen ^^

Papa Rabe hat gesagt…

Ah, dank Dir! Ich seh schon, ich muß mir die restlichen Bücher auch noch in der einen oder anderen Form zulegen. =)

Ja damit legt sich ein Teil der Verwirrung. Andere Sachen kann ich hier schlecht schreiben, da ich sonst mit Spoilern um mich schmeißen würde. =D

Merci!